Thứ Tư, 13 tháng 10, 2021

Lauf durch die Atemdomäne


Das Auto beschleunigte und begann auf der Seilbrücke über das Tal zu fahren.

Die vier Gummiräder drohten, von den verrottenden Holzbrettern abzurutschen. Einige beschädigte Platten zerplatzten bei der Drehung des Autos und stürzten ziellos in den düsteren Abgrund.

Vorne lag der neblige Berggipfel. Hinten war der graue strömende Regen. T flüsterte:

"Gott, bitte hilf uns. Auf der anderen Seite ist die Freizone."

Kalter, nasser Nebel befüllte ihren Mund. Im sauerstoffarmen Hochland schrumpfte die Kehle wie getrockneter Apfel, und die Haut wurde so blass wie junges Bananenblatt.

"Komm schon. Die andere Seite ist die sichere Zone."

T versuchte zu atmen… zu schreien. H saß hinter dem Steuer und sagte nichts. Er konzentrierte sich darauf, den Wagen die morschen Planken hinaufzufahren. Die Verfolgungsjagd wird ein tragisches Ende nehmen. Sie werden kommen, um das Leben von zwei Menschen zu vernichten. Oder das Auto, welches zwei Leben und drei Leichen trug, könnte in den dämmerigen Abgrund stürzen.

L, V und A lagen auf dem Rücksitz. Die Köpfe waren zur Seite geneigt und die Münder aufgerissen. Als H stürmisch das gestohlene Auto fuhr, sprangen auch diese drei Leute auf der Sitzbank auf. In Panik krachte er das Auto durch das versiegelte Lagertor und rammte die Stacheldrahtspulen. H drehte das Lenkrad und fuhr mit dem Auto in den dichten Farnwald. Der riesige Abgrund tauchte plötzlich vor ihnen auf. Er wartete schon lange darauf, alle fünf Menschen zu verschlucken, die aus dem Quarantänelager geflohen sind. Er war nicht so dunkel wie die Hölle, sondern so hell und weiß wie der Nebel. Sogar die Pflanzen und das Moos, die an beiden Seiten der Klippen hafteten, waren nebelweiß. Die Steine waren auch weiß. Ein schreckliches Weiß.

H befiehl:

"Du nimmst die Waffe, schau hinter dich und schieße auf alles, was sich bewegt."

Soweit T wusste, galt dieser Befehl nicht nur für die Menschenjäger, sondern auch für V. Ja, für ihn. V war derjenige, der sie im Quarantänelager festgehalten hatte. Er hatte einen Zug von Hunden gehabt, deren Aufgabe es war, die Aufständischen zu bewachen und zu exekutieren. Aber Vs bissige Hunde waren den Jägern einer nach dem anderen in die Hände gefallen. Mittlerweile wurde V ein Gefangener, der wie jeder andere Mensch im Quarantänelager gehalten wurde. Ein Gefangener, der vom ganzen Gefängnis gehasst wurde. Vs Boss hatte ihn vergessen und verhungern lassen.

Im Dunkeln waren die Jäger in das Lager geströmt. Sie waren von Raum zu Raum gegangen und hatten einen nach dem anderen eingeholt. H hatte T zum Hintereingang gezogen. Der Hintereingang war verschlossen. V hatte nachts oft die Heckklappe verriegelt. Dann hatte H T zum Vordereingang gezogen. Der vordere Weg war geprägt von Schreien und Schreien. Die beiden waren um das Schilffeld gelaufen. Scharfe Pfähle hatten aus dem Boden geragt. Die Moskitonetze waren geflogen wie Wolken.

Jetzt saßen sie im Auto und die Bestien jagten ihnen hinterher. Hastig folgten sie den Reifenspuren.

Der erste war A, sein Körper erwärmte sich, seine Augen wirkten töricht. Der nächste war L. Dann kam V.

T hielt das Gewehr und richtete den Lauf nach hinten. Inmitten des dichten Nebels erschienen die schmerzerfüllten Gesichter von L, V und A wie hungrige Spinnen im weißen Netz. Sie waren hungrig gewesen. Eine Woche lang hatten sie nur vor Hunger geschrien. Das ganze Quarantänelager war sehr hungrig gewesen. T richtete den Gewehrlauf auf das Spinnennetz und drückte ab. Das gedämpfte Geräusch fiel ins Leere. Klick. Klick. Die Waffe hatte keine Munition.

H fing an zu fluchen und sagte:

"Das reicht."

T starrte auf das Gewehr. Ts Augen brannten nach vielen schlaflosen Nächten. Die Herstellermarke schimmerte blass auf. Made in...

"Warum sollten wir diese wertlose Waffe benutzen?"

H grinste empört:

"Weil sie uns von dem Typen gegeben wurde. Wir haben keine andere Wahl."

Alle Jugendlichen im Lager wussten, dass ihnen die Gewehre ohne Kugeln zugeteilt wurden, um das Quarantänelager zu schützen. T musste lernen, die Waffe zu benutzen und in die Luft leerzuballern. T musste auch lernen, sich zum Dank zu verbeugen. Diese riesigen Geschütze halfen den Verschanzten im Lager nicht, den Feind zu töten. Sie konnten keinen schützen. Aber sie beruhigten die Menschen. Zumindest gaben sie etwas zu glauben, um sich gegenseitig zu betrügen. T hob ihr Gewehr wieder und schoss panisch in den Wald hinter ihr. Klick. Klick. Keine Munition.

Sie haben die Mitte des Tals erreicht. Im weißen Nebel konnte T die aufgereihten Blechdächer darunter sehen. So anschmiegsam. So antik. Da war die Gasse, an der jeden Morgen zahlreiche Verkaufsstände betrieben wurden. Da. Onkel Nams graue Katze saß miauend am Tor des Tempels. Da war die blaue Wand, da war eine Schaukel im Wind, da war der Kindergarten. T rief bitterlich: "Da!". Sie hatte jede Woche von Montag bis Freitag da verbracht und mit den Kindern gesungen. Nun waren die großen und kleinen Türen geschlossen. Alle Türen in der Gasse waren geschlossen. Die ganze Stadt war geschlossen, seltsam öde, seltsam traurig.

H fragte besorgt:

"Siehst du den Bougainvillea Bogen?"

"Nein. Sehe ich nicht. Nur verwinkelte Gassen, Reihen alter Tamarinden, aber keine Bougainvillea", erwiderte T mürrisch.

H lächelte traurig hinter dem Steuer, drückte sein Fuß auf das Gaspedal. Das Auto raste über die schwingende Brücke, die wie eine große Hängematte zwischen zwei Wolken hing. Aus dem hinteren Teil des Waldes kamen fürchterliche Geräusche. Sie wurden lauter und dann aggressiver. Die eisernen Räder, die auf dem Steinboden rollten, machten einen schrecklichen Lärm. Der graue Regen kam dichter und begann, große Wassertropfen auf die Brücke zu verteilen.

T schnappte sich die Waffe und rief bestürzt:

"Ich werde nicht aufgeben. Wir können nicht aufgeben."

Hs Hände am Lenkrad begannen zu zittern. Das Auto schlängelte sich mitten auf der baufälligen Brücke wie ein Betrunkener. Die verrotteten Holzbretter von der Brücke fielen herunter und schwankten im Nebel wie Flügel.

T starrte auf die Holzflügel und betrachtete das blasse Gesicht von H. Aus Hs Gesicht sickerten Wassertropfen. Vor fünf Tagen hatte H ihr seine letzte kleine Mahlzeit überlassen.

Dann sagte sie entschlossen:

"Zweiflügelfrucht. Ich sehe den Zweiflügelfruchtbaum am Eingang."

Ein glückliches Lächeln huschte über Hs Gesicht.

"Unter dem Schatten des Baumes muss die lila Bougainvillea sein."

T blickte in den dichten Nebel und wiederholte leise:

"Ja. Unter dem Baum ist der lila Bougainvillea Bogen."

H hustete und hustete. Die rissigen Lippen ließen sich schwer bewegen:

"Meine Frau ist dort. Unter dem Bougainvillea Bogen ist ein Stand, wo frisch belegte Brötchen verkauft werden. Jetzt macht sie bereits zu."

Die Sonne stand hoch oben. Von dort strahlte ein trübes und schmutziges gelbes Licht. Ts Herz verkrampfte sich. Mittendrin waren nur noch die beiden übrig, doch H erwähnte immer die dritte Person.

Das Auto wurde langsamer. Die andere Seite wirkte verschwommen. Plötzlich erschienen die rot blühenden Bananenblumen oben auf dem grünen Berg. Die Farbe erschreckte T. Es deutete auf Unglück hin. Die wilden Schreie übertönten das Klappern von Eisenrädern. Die stacheligen Rundräder gehörten den Jägern. Sie erreichten die Brücke und bereiteten sich darauf vor, wie die Stachelkugeln das Tal zu überqueren. Die andere Seite wird eben nicht mehr friedlich. Es wird dann keinen sicheren Ort auf dieser Welt geben.

"Gib Gas. Drück auf das Gas. Beeil dich."

Aber H drückte nicht auf das Gas. Sein blasses Gesicht wurde rot. T kannte diese rote Farbe. Das ist das Zeichen. Hs Hände am Lenkrad hörten auf zu zittern, sie waren leblos und heiß. T richtete die Waffe wütend auf V und rief:

"Teufelsjunge."

V lachte wie ein Teufel. Er hatte nicht aufgegeben und er hat H erwischt.

"H! Bitte, geh nicht. Ist jemand hier? Bitte rette uns."

Ist jemand hier? Ist jemand hier? Von der Klippe ertönten die Schreie der Verzweiflung. Niemand war hier.

Hs Lächeln war schwach:

"Vergiss die Bougainvillea unter dem Zweiflügelfruchtbaum nicht. Gib Gas, zu der anderen Seite."

Hs Stimme verschwand im Nebel. Nach gemeinsamen Leidenstagen und gemeinsamen Kampftagen im Gefängnis der Hölle, dachte H nur an die Bougainvillea unter dem Zweiflügelfruchtbaum. T holte tief Luft und versuchte, das Gaspedal zu finden, aber der Wagen taumelte nur auf der wackligen Brücke. "Ich muss die andere Seite erreichen."

Die Sonne oben schien immer noch trüb. In dem weißen Nebel ertönte das schwache Geräusch von weißen Schatten, die sich gegenseitig riefen. T machte kurze, schwere Atemzüge und versuchte den Kopf zu heben. Die drei Personen auf dem Rücksitz des Autos waren verschwunden. Sie mussten aus dem Kofferraum in den Abgrund gefallen sein. H saß auch nicht mehr links. Nun gab es einen anderen Mitspieler, der den Platz von H einnahm. Eine seltsame Frau war mit halb bedecktem Gesicht. Ihre Augen weiteten sich, als würden sie jemand erwürgen.

T schrie panisch:

"Wo ist H?"

Irgendwer flüsterte irgendwo:

"Schrei nicht. Jetzt ist es zwei Uhr morgens."

T schwieg und geriet noch mehr in Panik. Ja, wenn sie schrie, würden sie es herausfinden und kommen. T hatte keinen Fieber mehr, sie wusste, dass sie weiterfahren konnte. Wenn die Sonne aufhörte, ihr ekelhaftes gelbes Licht abzugeben, würde T von diesem Ort fliehen und die lila Bougainvillea suchen. Es gab Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von den lila Bougainvillea Bogen in der Stadt. Aber sie war sich sicher, dass sie den mit der Frau finden würde, die ihr Brot mit einem sehr sanften Lächeln verkauft. “Nachts zu Hause riecht es immer nach Leberpastete. Die Bäckerei meiner Frau hat die beste Pastete der Stadt.”

Sie musste dieser Frau sagen, dass H weg ist. Er hatte keine Schmerzen und vermisste immer die Abende in dem winzigen Haus, das nach Leberpastete roch.

Die links sitzende Frau schlug heftig um sich. Sie hustete und weinte schmerzhaft.

"Ich kann nicht atmen."

Die Glühbirne baumelte von der Decke und strahlte immer ein trübes und schmutziges Licht aus. Die Stimmen der Schwestern rauschten durch den Flur. Das Geräusch der eisernen Räder des Sauerstofftanks, das auf dem beschädigten Fliesenboden klapperte, hallte wider. T dachte ängstlich, wenn sie die Frau jetzt nicht fragte, wo sie früher gewohnt hatte, würde sie später mühsam die ganze Stadt durchsuchen müssen.

"Geben Sie mir die Hausnummer, den Namen der Straße."

Die Frau zuckte zusammen und hustete erstickend.

"Welcher Bezirk? Welche Straße? Hausnummer? Wartet jemand auf Sie? Bitte", wiederholte T dringend.

Wartet jemand auf mich? Sie dachte traurig. Niemand wartete auf T. Vor zwei Monaten hatten die Eltern sie verlassen. Für immer. T drückte aufs Gas, der Wagen raste auf dem letzten Fluchtweg.

*

 

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