Thứ Hai, 5 tháng 6, 2023

Kapitel 2: Teil des Traums - Morgendliche Dunkelheit

 Ich war Nils.

Meine Geheimnisse lagen im dunkelsten Teil meiner Seele.

Sie waren unsichtbare Geister, die nur in der Nacht auftauchten, als die üblichen Sorgen eingeschlafen waren. Ein schmaler Pfad öffnete sich zwischen den turmhohen Kartons voller Erinnerungen. Die alten, schäbigen Kartons waren durcheinander gestapelt, sie drohten zu fallen. Geister glitten durch diesen schmalen Pfad. Kam es zu einer starken Kollision, würden die Kartons fallen, würde der Pfad verschwinden. Dann wäre da nur noch die Zerstörung, die Panik und der Schmerz.


Die Schatten krochen langsam heraus und versuchten behutsam, die Türklinke des Unbewussten zu öffnen. Sie drängelten sich durch die offene Tür und gingen wild in den Nebel hinein.

Am angezündeten Feuer tanzten sie seltsame Tänze und riefen bedeutungslose Worte. Sie wirbelten herum, drückten sich aneinander und lösten sich dann voneinander.

Glommen die Lagerfeuer, versanken die Schatten in der düsteren Dunkelheit. Brannte das Feuer, erschienen die Schatten im dunstigen Licht. Ich versuchte, die Flammen anzufachen, um die Gesichter der Geister zu sehen, aber ich fühlte mich hilflos. Alles lag außerhalb meiner Kontrolle. Ich konnte es nicht halten, nicht steuern und nicht erkennen.

Träume … Träume … die Träume waren Bilder von Erinnerungen, die in der Dunkelheit des Unbewussten wirbelten.

Ein Geist zog mich hoch und flüsterte mir ins Ohr:

"Robert, wir können jemanden töten."

"In dem Traum?"

Ich stand auf und schrie vor Angst.

"In einem Traum? Kann man jemanden in einem Traum töten?"

In Panik geratene Kartons fielen und begruben den Schatten der Erinnerungsdomäne. Ich lag verängstigt in der dunklen Nacht vor Angst und Schmerz. Hätte ich nicht die Kraft zum Schreien gehabt, wären die stabilen Kisten nicht zusammengebrochen, hätten mich die Geister weggezerrt. Träume … Träume … Mord im Traum.

Mein Name war Robert.

Vi nannte mich Nils.

Ich habe den Namen, den Vi für mich gewählt hat, nie abgelehnt. Ich habe Vi auch nie von dem Typen namens Robert erzählt. Weil ich es nicht für nötig hielt. Weil ich den Namen Robert hasste. Weil das Wort Nils so sanft aus Vis Lippen kam.

Ich nannte sie Vi. Es war ein einfacher und leicht auszusprechender asiatischer Name. Es schien für eine Person geeignet zu sein, die nicht pingelig und kompliziert war. Vi hat nie nach meinem richtigen Namen gefragt, also habe ich auch nie nach Vis richtigem Namen gefragt. Es war nicht schwer herauszufinden. Ich brauchte nur einen Blick auf das Postfach, nur ein paar Minuten, im Telefonbuch nachzuschlagen … Aber wofür. Brauchen die Menschen eine fremde Wahrheit oder mögen sie eine vertraute Unwahrheit?

"Robert. Im Traum kann man töten."

Ahmed flüsterte das in der Nacht, als wir zusammen in dem kleinen, schmuddeligen Zimmer waren. Wir lagen auf dem Boden zwischen Essensresten und Bierkapseln. Im Fernsehen bewegten sich die Bilder des mörderischen Grauens langsam im Dunkeln. "Robert, man kann im Traum töten." Diese schreckliche Aussage öffnete einen Weg in die Dunkelheit meiner Erinnerung und zerstörte den Rest meines Lebens.

Eines Nachts im Schatten meines Unbewussten würde ich Vi mit einem gezackten Tomatenmesser töten. Ich würde das scharfe Messer in ihre schöne volle linke Brust stechen. Ich würde Vi töten, weil ich sie liebte. Das Bild von Vi, die auf dem Bett schlief, verfolgte mich im Wahnsinn. Jedes Mal, wenn ich Vi näher kam, verengten sich meine Blutgefäße, bis ich nicht mehr atmen konnte.

Das Mondlicht fiel schräg durch das Fenster auf den karmesinroten BH - ich zog die dicken Vorhänge zu, um das Mondlicht von Vis Brust auszulöschen - stand lange Zeit mit einem zitternden Messer in der Hand an der Bettkante. Morgens, wenn ich geschockt auf dem Sofa aufwachte, dachte ich immer, Vi sei im Nebenzimmer tot. Trockenes und dunkelrotes Blut klebte an der kalten, blassen Brust.

Ich versteckte mich in der Küchenecke, saß am Messerständer und schluchzte vor Angst. Das Tomatenmesser lag allein auf dem weißen Steintisch. Ich hob das Messer auf und konnte mich nicht erinnern, warum es auf dem Tisch lag. Gestern Abend hing es noch ordentlich an der Wand. Warum kletterte das Messer jedes Mal, wenn Vi hier schlief, herunter und lag auf dem Tisch? Ich konnte mich nicht erinnern, was letzte Nacht passiert war. Vor dem Fenster kam gerade ein friedlicher Tag.

Ich habe Angst vor Rot im Dunkeln. Anscheinend wusste Vi das. Aber um mich zu ärgern, trug Vi immer ein rotes Nachthemd. Ich verfluche das Leben, das dumme Frauen zur Welt brachte. Ich verfluchte die Person im roten Nachthemd, die vor der Schlafzimmertür stand. Sie war nicht das arme Rotkäppchen. Nachts war sie wie die Hexe, wie der Rumpelstilzchen. Ich lag verächtlich wütend im Salon:

"Vi, du bist so gemein und geschmacklos. Dein grellrotes Hemd sieht lächerlich und billig aus."

"Ich weiß. Bullentiere hassen auch Rot."

Als das Licht im Zimmer ausging, sah ich das letzte Bild, das die rote Farbe auf Vis Brust war. Die rote Farbe blitzte plötzlich auf und verschwand dann in der Dunkelheit.

"Bitte schließe die Schlafzimmertür", im Dunkeln schrie ich vor Angst.

Vi lacht laut:

"Hast du Angst, dass du es nicht aushältst?"

"Ich bin kein sexbesessener Mensch. Ich möchte nur, dass du die Tür schließt, weil du zu laut schnarchst."

Wütend schlug Vi die Tür zu. Aber die geschlossene Tür half mir nichts zu überprüfen. Da Vi die Tür nie verriegelte, konnte ich die Tür zum Schlafzimmer öffnen und wenn ich rausgehen würde, würde ich sie wiederschließen. Ich stellte meine Hausschuhe ordentlich neben das Sofa. Als ich morgens aufwachte, beobachte ich normalerweise die Position meiner Schuhe. Aber das war auch sinnlos. Die Platzierung der Schuhe bestätigte nicht, ob ich in der Nacht meinen Schlafplatz verlassen hatte oder nicht. Vielleicht hatte ich das Sofa ohne Schuhe verlassen. Vielleicht hatte ich meine Schuhe angezogen und sie ordentlich wieder an ihren Platz gelegt. Aber wer hatte die lila Vorhänge im Schlafzimmer zugezogen? Wenn ich morgens aufwachte, hörte ich oft, wie Vi glücklich jammerte:

"Danke, dass du für mich die Vorhänge zugezogen hast."

"Ich habe dein Zimmer nicht betreten", antwortete ich hastig, fast panisch.

"Komm, Nils. Ich wache nie mitten in der Nacht auf, um den Vorhang zuzuziehen. Ich bin ein sorgloser Mensch, der immer tief schläft."

Ach! Vi war bestimmt ein sorgloser Mensch. Es war mir egal, wie sie schlief und was sie dachte. Es war mir auch egal, ob sie enttäuscht oder glücklich war. Ich ignoriere diese lächerlichen weiblichen Gefühle. Sie hatte keine Ahnung, dass sie mit dem Tod spielte. Ich dachte darüber nach, die Kamera nachts neben Vi anzulegen. Aber sie würde es herausfinden. Ihre wilden Katzenaugen könnten alles erkennen, sogar die kleinsten Dinge. Ich dachte daran, Vi auszuweichen, aber dann fehlte mir der Mut.

Einmal war Vi plötzlich für lange Zeit verschwunden. Ich suchte sie auch nicht. Ich vermutete, dass sie in ihre Gesellschaft zurückgekehrt ist, sich verliebte und einen kleinen Asiaten heiratete. Ich faltete Vis rote Nachthemden, ich wollte sie in einer dunklen Schublade verstecken. Das waren zarte Satin - Hemden. Ich strich mit der Hand darüber und dachte, wie Vis Wärme unter dem Stoff blieb. Ich legte meinen Mund auf Vis linke Brust und biss hinein, überrascht zu erkennen, dass die Abdrücke meiner nassen Zähne gerade auf den roten Stoff eingeprägt waren. Mein Herz schmerzte und ich hoffte, Vi würde nicht zurückkommen. Komm nie wieder in dieses Zimmer!

Aber dann kam sie trotzdem wieder. Eines Abends stand Vi erschöpft und fast desorientiert vor meiner Wohnungstür.

"Nils. Lass mich heute hier schlafen."

Ich habe nicht gefragt, warum Vi zurückgekommen ist. Ich empfand nur Angst, weil Liebe, Eifersucht, Wut und Zorn in meinem Herzen explodierten. Dann würde Vi wieder gehen. Frauen waren ebenso grausam. Ich wollte Vi in meine Arme nehmen, sie wie ein Kind streicheln. Aber ich wusste, dass die Liebe eine Katastrophe war, dass die Liebe der Tod war. Ich werde Vi mit einem scharfen Messer durch ihre linke Brust töten. Ich hatte die Frauen getötet, die ich geliebt hatte. Die Geister in meiner Seele erwachten und krochen in der dunklen Nacht. Sie krochen herum und suchten nach einem Ausweg. Außer Kontrolle. Alles lag außerhalb meiner Kontrolle.

Ich hielt mich von Vi fern, lief vor dem Schicksal davon, trieb in Kneipen durch die Nacht, vergrub meinen Kopf in Trunkenheit und kehrte erst im Morgengrauen zurück. Ich schlief, bis die Sonne unterging, als ich aufwachte, war der Tag schon lange vorbei. Dann kam die Nacht wieder, ich saß allein im Dunkeln, betrank mich und dachte an Vis Augen. Sie waren auf Partys immer einsam und belanglos. Dort traf ich Vi. Auf so verdorbenen, verstörten, verwirrten Partys lernte ich Vi kennen und verliebte mich in sie. Aber Vi gehört nicht in diese falsche, verrückte Welt. Es scheint, als ob Vi nur vorbeigeht. Ich wusste nicht, warum eine attraktive Asiatin wie Vi einsam war und nach kurzlebigen Spaß suchte. Einmal habe ich es unabsichtlich gesagt, dass eine Person wie Vi nicht zu gefälschten Spaß gehen sollte. Vi war ungewöhnlicherweise nicht verbittert, sondern antwortete nachdenklich und ausweichend:

"Menschlichkeit und Einsamkeit verbinden die Menschen nicht miteinander. Es ist nämlich die Lüge, die die Menschen zusammenhält und sie nicht trennen lässt."

Das war kein Witz. Dies schien in Vis Leben eine gewisse Bedeutung zu haben. Ich wollte aber die Sache nicht weiter vertiefen. Es wäre unfair, wenn ich neugierig auf Vis Privatleben wäre, aber mein Geheimnis bewahren würde. Während Vi die Ungerechtigkeit hasst. Sie fordert immer gleiche Rechte für Frauen, so aggressiv und hartnäckig, dass ich mit Vi Mitleid habe.

Sie hätte als Mann geboren werden sollen.

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